- Stromverbrauch prüfen
- Kochen, Kühlen & Gefrieren
- Heizen
- Wasser sparen
- Beleuchtung
Stromfresser finden
Wer nicht dem Irrglauben aufsitzen will, dass das Ausschalten nicht benötigter Lampen oder Geräte ausreiche, sollte seine Stromfresser systematisch suchen. Denn auch im Stand-By-Modus verbrauchen Geräte Strom: Der Stromverbrauch eines Gerätes lässt sich ermitteln, indem man den Wert für die Leistung in Watt (W) mit der Einschaltdauer in Stunden (h) multipliziert. Wenn Sie den daraus resultierenden Wert durch 1.000 teilen, haben Sie den Stromverbrauch in der Einheit Kilowattstunde (kWh) ermittelt, der Ihnen auch von der Stromrechnung bekannt sein dürfte.
Ein Beispiel: Arbeitet ein elektrisches Gerät 3 h mit einer konstanten Leistung von 2000 W, so sind 6 kWh Strom verbraucht worden.
Die Lösung ist einfach: Geräte entweder komplett ausschalten und nicht im Stand-By-Betrieb verharren lassen oder, wenn dies nicht möglich oder zu aufwändig ist, Steckerleisten mit Abschaltfunktion besorgen.
Gefrierschrank oder Truhe?
Eine Gefriertruhe ist sparsamer als ein Gefrierschrank. Aber: Kaufen Sie kein zu großes Gerät, denn eine halbleere Gefriertruhe benötigt fast so viel Energie wie eine gut gefüllte! Stellen Sie Ihr Gefriergerät am besten in einem kühlen, gut belüfteten Raum auf. Eine um 1 °C niedrigere Umgebungstemperatur senkt den Verbrauch bereits um ca. vier Prozent. Da ist es ganz klar, dass Gefrierschrank und Herd keine guten Nachbarn sind.
Aber auch bei der Nutzung kann man Einiges falsch machen. Stellen Sie zum Beispiel keine heißen Speisen oder Getränke in den Kühlschrank. Die Folge sind verstärkte Eisbildung und damit auch ein erhöhter Energiebedarf. Grundsätzlich gilt: Tauen Sie Ihre Geräte ein- bis zweimal pro Jahr ab. Die sonst entstehende Vereisung erhöht den Energieverbrauch nämlich beträchtlich, dabei sollte eine Vereisung von mehr als zwei Millimetern möglichst vermieden werden.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die richtige Größe des Kühl- oder Gefrierschrankes. Ein empfohlener Richtwert: etwa 60 Liter Nutzinhalt pro Person. Die Ausnahme: 100-120 Liter für einen 1-Personen-Haushalt. Wenn Sie auf eine größere Vorratshaltung angewiesen sind, weil der nächste Supermarkt nicht gleich um die Ecke ist oder Sie Lebensmittel in größeren Mengen aus eigenem Anbau lagern wollen, so empfehlen wir etwa 100-130 Liter pro Person.
Generell gilt auch: Zuviel Kälte schluckt unnötig Strom! Die optimale Temperatur, um Lebensmittel im Kühlschrank frisch zu halten, beträgt +7 °C, im Gefriergerät reicht eine Temperatur von -18 °C.
Außerdem sollten Sie die Gummidichtungen am Türrahmen Ihrer Kühlgeräte immer sauber halten und falls sie porös geworden sind, austauschen, damit nicht unnötig Kälte entweicht.
Elektrisches Kochen
Die sparsamsten Elektroherde sind Induktionsherde. Diese Herde benötigen allerdings ausnahmslos Geschirr mit einem magnetisierbaren Boden gleicher Größe wie die Kochfelder. Der Umgang mit Induktionsherden bedarf einer gewissen Umstellung, weil der Kochvorgang schneller abgeschlossen ist, als beim Kochen mit einem herkömmlichen Elektro- oder Gasherd.
Grundsätzlich kann für die Erwärmen von kleinen Speisemengen eine Mikrowelle dem E-Herd vorgezogen werden. Auch das Erwärmen von Wasser, beispielsweise für Tee oder Kaffee, ist energiesparender mit einem elektrischen Wasserkocher oder einer Kaffeemaschine zu erledigen.
Energiekennzeichnungen
Seit März 2021 gibt es ein neues EU-Energielabel für Kühl- und Gefriergeräte, Geschirrspüler, Waschmaschinen und Waschtrockner, das auf einer Skala von A (sparsam) bis G (ineffizient) basiert. Das alte Label hingegen zeigt auch Klassen bis "A+++". Hier ist Vorsicht geboten, denn die Energieeffizienzklasse "A+++", ist nun nicht automatisch "A". Die neuen Klassen wurden bewusst so gewählt, dass die meisten Geräte sie zum heutigen Stand nicht erreichen können. Das soll die Hersteller dazu bringen, die Entwicklung noch effizienterer Geräte voranzutreiben.
Für Verbraucher bedeutet das, genau hinzuschauen und die auf dem Gerät angegebene Energieeffizienzklasse zu recherchieren. Anhaltspunkte liefert beispielsweise die Verbraucherzentrale.
Das 1x1 um Heizkosten zu sparen
Hätten Sie es gewusst? 75% der zuhause verbrauchten Energie fällt auf die Raumwärme. Daher kann man hier mit einem bewussten Umgang besonders gut sparen. Hier kommen unsere Tipps:
- Luft ablassen! Wenn es im Heizkörper gluckert, ist es höchste Zeit ihn zu entlüften, da ein Luftpolster die Zirkulation verhindert. Der Vorgang ist einfach: Ventil oben am Heizkörper öffnen, ein Gefäß darunter halten und warten, bis die Luft entwichen ist und Wasser austritt. Danach Ventil wieder schließen. Geringe Mühe, große Wirkung: Luft in der Leitung kann die Kosten um bis zu 15% erhöhen.
- Versperren Sie der Wärme nicht den Weg! Nackte Heizkörper sehen zwar nicht unbedingt immer gut aus, aber dafür kann sich die Wärme ungehindert im Raum ausbreiten. Verkleidungen und lange Vorhänge vor der Heizung, ungünstig platzierte Möbel sowie aufmontierte Stangen zum Wäschetrocknen können bis zu 20 % der Wärme schlucken.
- Lüften Sie richtig! Gekippte Fenster bringen kaum frische Luft, können aber Ihre Heizkostenrechnung immens erhöhen. Deshalb lüften Sie lieber öfter mit weit geöffneten Fenstern. Die Faustregel fürs richtige Lüften während der kalten Jahreszeit: zwei Mal täglich, maximal fünf Minuten pro Raum. Je kälter es draußen ist, umso kürzer, da der Luftaustausch rascher vor sich geht. Wichtig: Regelmäßiges Lüften ist unerläßlich, um Schimmelbildung in der Wohnung zu vermeiden. Während des Lüftens schalten Sie Ihre Heizung möglichst ab.
- Reduzieren Sie die Raumtemperatur! Beim Heizen verbrauchen Privathaushalte den Großteil der genutzten Energie. Also sparen Sie bei der Raumtemperatur besonders wirkungsvoll: Pro Grad reduzierter Raumtemperatur verringern Sie die fürs Heizen verwendete Energie um rund sechs Prozent! Weitere Infos unten.
- Ein moderner Heizkessel ist der beste Energiesparer! Denn er ist ein sehr guter "Futterverwerter" und geht mit der kostbaren Energie besonders sparsam um. Ein moderner Niedertemperatur- oder Brennwertkessel kommt mit bis zu 40 % weniger Energie aus als eine veraltete Heizungsanlage.
- Eine moderne Heizungsregelung regelt auch Ihre Heizkosten! Der Einbau einer modernen Heizungsregelung mit automatischer Nachtabsenkung etc. ist nicht teuer, hilft Ihnen aber, viel Geld und Energie zu sparen. Thermostatventile sind auch bei Altanlagen unverzichtbar.
- Lassen Sie die Wärme nicht entweichen! Schließen Sie nachts Ihre Rollläden und die Vorhänge, damit die Wärmeverluste durchs Fenster verringert werden. Dämmen Sie auch Ihre Heizkörpernischen und bringen Sie hier eine reflektierende Silberfolie an. Dadurch lassen sich bis zu vier Prozent Heizkosten sparen.
- Gleichmäßiges Heizen! Lassen Sie die Räume nicht auskühlen, da das Erwärmen ausgekühlter Räume einen höheren Heizwasserdurchfluss erfordert.
Die richtige Temperatur für jeden Raum
Wenn Sie sich fragen, welche Raumtemperaturen angemessen sind: Wir haben Ihnen zum Vergleich die Empfehlungen des Umweltbundesamtes in einer Tabelle zusammengestellt.
Schlafen | 17° C |
Küche | 18° C |
Essen & Wohnen | bis zu 20° C |
Außerdem wird vom Umweltbundesamt empfohlen, die Temperatur tagsüber bei mehrstündiger Abwesenheit auf ca. 18° C zu senken. Sind Sie ein paar Tage nicht zu Hause, ist es sinnvoll, die Temperatur auf 15° C zu reduzieren. Bei längerer Abwesenheit sollte die Temperatur noch weiter gesenkt werden. Sie können noch mehr Heizkosten sparen, wenn Sie die Heizung in Wohn- und Arbeitsräumen nachts um 5° C niedriger einstellen als tagsüber.
Für ein gutes Raumklima ist insbesondere im Winter auch das regelmäßige Lüften entscheidend, weil es Schimmelbildung vermeidet. Auch hier spielen die Raumtemperaturen eine große Rolle. Als Richtwert gilt hier: Auf der Innenseite der Aussenwände (Ecken, Fussleisten, Fenster oder Fensterlaibung) sollte bei einer Aussentemperatur von -5° C und einer relativen Raumluftfeuchtigkeit von 50 % eine kritische Oberflächentemperatur von 12,6° C nicht unterschritten werden.
Wasser sparen im Bad
Schon mit kleinen Investitionen können Sie ganz von selbst jeden Tag Wasser sparen – egal ob in der Toilette, Dusche oder beim Aufdrehen des Wasserhahns. Und so einfach geht es:
- Rüsten Sie Ihre Toiletten mit Sparspülern nach. Ein herkömmlicher Spülkasten verbraucht neun Liter Wasser pro Spülung, im Vergleich ein Spülkasten mit Spartaste nur drei Liter.
- Wassersparende Duschköpfe und Perlatoren
- Reparieren Sie tropfende Wasserhähne so schnell wie möglich. Tropft Ihr Wasserhahn alle zwei Sekunden, gehen Ihnen im Jahr rund 800 Liter Wasser verloren.
- Duschen geht vor Baden – ein Wannenbad braucht dreimal soviel Wasser und Energie wie ein Drei-Minuten-Duschbad. Deshalb besser einmal mehr duschen anstatt zu baden.
Vorteil Geschirrspülmaschine!
Beim Spülen des Geschirrberges einer vierköpfigen Familie mit der Hand werden im Schnitt 40 Liter Wasser verbraucht. Um dieses zu erwärmen, werden zusätzlich rund zwei Kilowattstunden verbraucht. Dagegen kommt ein Geschirrspüler mit 20 Litern Wasser und 1,5 Kilowattstunden Strom aus.
Was für die Spülmaschine gilt, gilt oft auch für die Waschmaschine! Also waschen Sie erst, wenn die Waschmaschine auch richtig voll ist, oder nutzen Sie deren Energiesparprogramme. Verzichten Sie bei normaler Verschmutzung der Wäsche auf die Vorwäsche und stellen Sie niedrigere Waschtemperaturen (60°C statt 95°C und 40°C statt 60°C) ein.
Die Wasserhärte und die Spülmitteldosierung richtig einstellen. Der Härtegrad des Wassers kann unter Wasserqualität eingesehen werden.
Warmwasser
So sparen Sie nicht nur Wasser, sondern auch Energie:
- Stellen Sie am elektronischen Durchlauferhitzer die gewünschte Warmwassertemperatur direkt ein. Sie bleibt auch bei geringem Wasserdurchfluss konstant. Dadurch werden die Einstellzeiten an der Armatur kürzer und Sie sparen Wasser.
- Hydraulische und elektronische Durchlauferhitzer haben keinen Bereitschaftsstromverbrauch. Als kompakte Geräte lassen sie sich verbrauchsnah installieren.
Wer jetzt denkt, er könnte ja einfach die Erhitzungstemperatur der Therme oder des Durchlauferhitzers niedriger stellen, sollte es lassen, denn sonst können sich Legionellen bilden. Um diesen vorzubeugen, am besten die Temperatureinstellung am Wassererhitzer richtig einstellen: Also 60 Grad Celsius oder darüber. Kälter duschen sollte im Mischverhältnis von kaltem und warmen Wasser geschehen. Weniger warmes Wasser hilft Energie zu sparen.
Die richtige Beleuchtung für jeden Raum
Beachten Sie grundsätzlich, dass helle Lampenschirme und weiße Wände die Wirkung der Beleuchtung verstärken. Setzen Sie grundsätzlich lieber eine leistungsstarke als viele leistungsschwache Lampen ein. Und zwar genau dort, wo Sie das Licht auch benötigen.
Unser Beispiel: Ihr Arbeitszimmer. Achten Sie hier auf geringe Allgemeinbeleuchtung und nutzen dagegen direkte und kräftige Beleuchtung am Arbeitsplatz. Am besten ist es jedoch, wenn Sie Ihren Arbeitsplatz tageslichtorientiert platzieren, der Schreibtisch also am Fenster steht.
Und: Reinigen Sie öfter Ihre Lampen, dadurch erhöht sich die Lichtausbeute. Vor allem an trüben Wintertagen werden Sie das zu schätzen wissen.
Energiesparlampen
Energiesparlampen verbrauchen etwa 80 Prozent weniger Strom als herkömmliche Glühlampen und haben eine circa neunmal höhere Lebensdauer.
Eine herkömmliche Glühbirne verwandelt etwa 90 bis 95 Prozent der elektrischen Energie in Wärme statt in Licht. Dagegen ist die Lichtausbeute von Energiesparlampen mindestens fünf Mal so hoch. Das macht sich auch im Geldbeutel bemerkbar: Bei Berücksichtigung von Kaufpreis, Energieverbrauch und Lebensdauer sparen Sie mit einer 11-Watt-Energiesparbirne gegenüber einer gleich hellen konventionellen 60-Watt-Lampe mindestens 35 €.
Verschiedene Leistungsstufen bei Energiesparlampen machen es Ihnen möglich, die handelsüblichen Glühlampen zu ersetzen:
Energiesparlampe | Glühlampe |
---|---|
7 Watt | 40 Watt |
11 Watt | 60 Watt |
15 Watt | 80 Watt |
20 Watt | 100 Watt |
Glühlampen herkömmlicher Art sollten Sie nur da einsetzen, wo sie wegen kurzer Einschaltzeiten sinnvoll sind, wie zum Beispiel im WC, Treppenhaus oder in Nebenräumen.
Bitte beachten Sie: Energiesparlampen enthalten eine kleine Menge an Quecksilber, daher müssen sie als Sondermüll entsorgt werden.