"Der Strom, den die Anlage aus Sonnenenergie produziert, wird direkt im eigenen Haushalt genutzt – durch ständige Verbraucher wie Kühl- oder Gefrierschrank oder durch akuten Bedarf beim Kochen oder Fernsehen."
Eine Kieler Familie erzeugt seit knapp zwei Jahren über eine Photovoltaikanlage auf dem Dach ihres Hauses nachhaltigen Strom aus Sonnenenergie. Während sofort benötigte Energie direkt im eigenen Haushalt verbraucht wird, fließt nicht genutzter Solarstrom ins öffentliche Netz und wird vom Stromversorger vergütet. Ein Erfahrungsbericht über völlig neue Kontrollmöglichkeiten, veränderten Stromkonsum und Glücksgefühle beim Autofahren.
Im Sommer 2019 hatte Gerald Stuer sein Smartphone wesentlich häufiger in der Hand als sonst. Nicht um Mails oder Likes zu checken, sondern um in Echtzeit zu überprüfen, wieviel Strom auf dem Dach seines Hauses gerade erzeugt wurde. Stuer, der in leitender Position im Controlling der Stadtwerke Kiel arbeitet, war durch seine neue Photovoltaikanlage gerade selbst zum Stromproduzenten geworden – und konnte den Ertrag seiner Anlage und den Verbrauch im eigenen Haushalt per App in Echtzeit abrufen. „In den ersten Tagen und Wochen habe ich wirklich ständig nachgesehen“, erinnert sich Stuer schmunzelnd. „Aber mittlerweile bin ich deutlich ruhiger geworden.“
„Unser Beitrag zur Energiewende“
Wie genau der Entschluss für diese Anschaffung zustande kam? „Wir wollten einfach unseren Beitrag zur Energiewende leisten“, sagt der Familienvater. Der konkrete Weg zur eigenen Stromquelle war dann kurz und unkompliziert: „Ein Servicepartner der Stadtwerke hat unser Haus begutachtet und uns dann zu konkreten Möglichkeiten einer Solarstromlösung informiert und beraten“. In diesem Fall war das die Solarenergische GmbH aus Kiel. „Den ersten Termin hatten wir im Juni, erinnert sich Gerald Stuer. „Sechs Wochen später war die Anlage auf dem Dach.“
Stromverbrauch nach Sonnenstand
Der Strom, den die Anlage aus Sonnenenergie produziert, wird direkt im eigenen Haushalt genutzt – durch ständige Verbraucher wie Kühl- oder Gefrierschrank oder durch akuten Bedarf beim Kochen oder Fernsehen. Ein eventueller Überschuss wird ins Stromnetz eingespeist. Gut für Familie Stuer: Für einen Privathaushalt ist die Ost-West-Ausrichtung ihres Hauses optimal. Da eine Fläche des Satteldachs nach Westen und die andere nach Osten zeigt, kann analog zum Sonnenstand morgens und abends mehr Energie erzeugt werden. „Das sind genau die Zeiten, in denen wir in der Regel auch einen besonders hohen Verbrauch haben“, freut sich Stromproduzent Stuer.
Erzeugung und Verbrauch im Blick
Durch das eigene Solarkraftwerk hat sich ganz nebenbei auch der Stromkonsum der Familie verändert. „Da wir jetzt einen sehr genauen Überblick haben, ist dieses Thema bei uns allen deutlich präsenter“, sagt Gerald Stuer. „Wir versuchen, unseren Verbrauch dem täglichen Ertragsprofil so gut wie möglich anzupassen“, so Stuer. „Wir lassen zum Beispiel Waschmaschine oder Trockner möglichst nur dann laufen, wenn die Anlage viel Strom produziert und laden übrigens auch unser Auto mit Solarenergie.“
„Ein extrem gutes Gefühl“
Als Stromtankstelle für ihr Elektroauto hat sich die Familie gleich auch noch eine Wallbox in der Garage installieren lassen, die ebenfalls aus der nachhaltigen Sonnenenergie vom Dach gespeist wird. Auf diesem Weg leisten Gerald Stuer und seine Familie nicht nur einen Beitrag zur Energiewende, sondern tun auch noch etwas für das eigene Wohlbefinden: „Es ist schon ein extrem gutes Gefühl, wenn das eigene Auto mit dem Strom fährt, den man selbst erzeugt hat.“