LoRaWAN (Long Range Wide Area Network) ist ein lizenzfreier Funkstandard, mit dem Mess- und Sensordaten über größere Distanzen übertragen werden können.
Bei den Stadtwerken Kiel nutzen wir diese Technologie nicht nur zur kontinuierlichen Überwachung unserer Versorgungsnetze, sondern auch zur Entwicklung neuer Anwendungen im Bereich Smart City und für mehr Praxisnähe in der technischen Ausbildung.
Neueste Technologie, unbegrenzte Möglichkeiten
„Was die Nutzungsmöglichkeiten der LoRaWAN-Technologie angeht, kratzen wir bisher lediglich an der der Oberfläche“, sagt Stefan Dietrich, Innovationsmanager bei den Stadtwerken Kiel. Dank einfach konstruierter Sensoren ohne viel Schnickschnack stellt die unkomplizierte Funktechnologie nicht nur eine hohe Reichweite sicher, sondern ist auch besonders wartungsarm und energieeffizient, kostengünstig und flexibel einsetzbar.
Überwachung von Versorgungsnetzen
„In Kiel und Umgebung haben wir in den vergangenen Jahren bereits schrittweise ein flächendeckendes und frei nutzbares LoRaWAN-Funknetz installiert“, sagt Dieter Fildebrandt, Grundsatzplaner der SWKiel Netz GmbH. „Aktuell nutzen wir diese Infrastruktur in erster Linie, um Statusinformationen unserer technischen Anlagen und Versorgungsnetze zu sammeln und auszuwerten.“
Dazu messen und übertragen die installierten Sensoren einfache physikalische Größen über ein Gateway an zentrale LoRaWAN-Server. Mit unterschiedlichen Analyse-Tools werden die gespeicherten Daten dann ausgewertet – zum Beispiel Wasserstände in Wärmebauwerken und Temperaturen von Heizkesseln in Wärmehausanlagen oder von Transformatoren in Netzstationen.
Was die Nutzungsmöglichkeiten der LoRaWAN-Technologie angeht, kratzen wir bisher lediglich an der der Oberfläche“
Luftqualität, Parkplatzsensoren – LoRaWAN ist vielseitig
Auch die Luftqualität kann auf diese Weise überwacht werden. „Im Rahmen unseres Projekts ‚Natur und Technik‘ haben unsere Auszubildenden der Fachrichtung Elektroniker*in für Betriebstechnik sämtliche Werkstätten und Schulungsräume unseres Ausbildungszentrums mit Sensoren ausgestattet“, so Dieter Fildebrand. Die messen kontinuierlich CO2-Gehalt, Luftfeuchtigkeit und Raumtemperatur – und warnen per Lichtzeichen, wenn die Raumluft eine bestimmte CO2-Sättigung erreicht hat und es Zeit zum Lüften wird.
Gemeinsam mit einer internen Arbeitsgruppe arbeitet Stefan Dietrich an weiteren Nutzungsmöglichkeiten der LoRaWAN-Technologie. So wurden zum Beispiel die Parkplätze an Ladesäulen der Stadtwerke bereits komplett mit Funksensoren ausgestattet, sodass Nutzer von Elektrofahrzeugen über die „Stromfahrer-App“ jederzeit sehen können, welche Ladesäule in ihrer Nähe gerade belegt oder frei ist.
Aber da geht noch mehr, ist sich Innovationsmanager Dietrich sicher: „Von der Überwachung der Luftqualität in Schulen und Sportstätten über Feinstaubmessungen und Parkplatzmanagement in Innenstädten bis zum Tracking von Haustieren – die Möglichkeiten von LoRaWAN sind nahezu unbegrenzt.“