Knapp 50 Kilometer liegen zwischen der dänischen Insel Langeland und der Kieler Küste. Diese Strecke wollen Mario Rodwald und Michael Walther komplett klimaneutral überqueren und stellen sich der Herausforderung der großen Distanz. Wie? Mit einem E-Auto und einem Wingfoil.
Mit ihrem gemeinsamen Projekt „Baltic Crossing“ wollen die beiden Wassersportler mehr Bewusstsein für die Themen Umweltschutz und Elektromobilität schaffen. Vor allem aber die Herausforderung, eine solche Strecke mit dem Wingfoil zu überbrücken macht für sie einen großen Reiz aus. Gleichzeitig lassen es sich die beiden Profisportler natürlich nicht nehmen, aus der etwas anderen Ostseeüberquerung einen kleinen Wettbewerb zu machen. Wer ist wohl schneller in Dänemark und wieder zurück?
Das Rennen nach Dänemark
Vom Startpunkt in Strande bei Kiel geht es zunächst 50 Kilometer über die Ostsee. Während einer der Sportler mit dem besagten Wingfoil unterwegs ist, bestreitet der andere den Weg per Elektroauto. Dieses wird noch am Startpunkt komplett mit Ökostrom der Stadtwerke Kiel geladen. Sowohl auf dem Hin- als auch dem Rückweg werden kurze Ladepausen eingelegt, damit das Auto auch durchgehend einsatzbereit bleibt. Am Wegpunkt, dem Leuchtturm Dovns Klint in Dänemark, werden dann die Rollen getauscht und es geht denselben Weg zurück. Somit ergibt sich eine Gesamtstrecke von 100 Kilometern und ein spannendes Rennen zwischen zwei klimaneutralen Fortbewegungsmitteln.
Starten soll das Projekt um 8 Uhr morgens, wenn das Wetter es zulässt. Das Ziel ist es, die erste Tour bis ca. 13 Uhr zu absolvieren, um dann den Rückweg anzutreten und gegen 18 Uhr wieder in Kiel zu sein. Sollte der Wind nicht mitspielen, kann sich die Zeit allerdings auch nach vorne oder hinten verschieben.
Die genaue Startzeit und einen Livetracker gibt es unter www.baltic-crossing.com
Zwei Sportler, ein Wing-Foil-Board und ein E-Auto
Mario und Michael sind beide schon jahrelang im Wassersport tätig und konnten bereits diverse Auszeichnungen gewinnen. Doch wer genau sind die Personen hinter dem großangelegten Projekt Baltic Crossing?
Michael Walther ist auf der Nordseeinsel Norderney aufgewachsen und hat dadurch einen starken Bezug zum Meer und zur Umwelt. Durch sein Hobby, das Katamaransegeln, konnte er bereits viele verschiedene Küstenregionen bereisen. Mit seinem Stand-Up-Paddleboard erkundete er bereits die Küste Grönlands und machte sich seinen ganz eigenen Eindruck vom Klimawandel. Seit mittlerweile 13 Jahren nutzt er sein selbst gegründetes Zero Emissions Projekt, um den Wassersport mit Umweltschutz zu verbinden und die Öffentlichkeit durch verschiedene Wassersportaktionen für unterschiedliche Umweltthemen zu begeistern.
Michaels Teamkollege Mario Rodwald gehört zu den erfolgreichsten Kitesurfern Deutschlands. Aber auch abseits des Sports setzt sich der 3-fache Europameister im Kitesurf Freestyle stark für die Umwelt ein. Mit seiner Marke KOLD shapes produziert der gebürtige Rendsburger seine eigenen Boards und Foils so umweltfreundlichen wie möglich. Vor allem die Reinigung der Meere liegt ihm am Herzen. Deshalb organisiert er regelmäßig Beach-Cleanups, um gemeinsam mit Freiwilligen unsere Strände von Verschmutzungen zu befreien. Mario nutzt seine Zeit außerdem dazu, um über die Vermeidung von Kunststoff zu informieren und so Leute zum umweltbewussten Denken anzuregen.
Auch privat sind Michael und Mario echte Stromfahrer und fahren ein Elektroauto, um mittellange Distanzen klimaneutral zu überwinden. Das Fahrrad kommt ebenfalls oft zum Einsatz.
Mario Rodwald und Michael Walther im Interview
"Baltic Crossing" als sportliche Herausforderung
Warum habt Ihr euch dafür entschieden, gemeinsam ein solches Projekt durchzuführen?
Mario: Ich glaube wir hatten einfach die Idee für eine kleine Herausforderung. Schaffen wir es mit dem Wing einmal nach Dänemark und zurück? Weil wir schon ein eingespieltes Team waren von unserer Schleswig-Holstein-Reise dachten wir, Dänemark schaffen wir auch.
Michael: Bisher hat noch keiner so richtig Erfahrungen über längere Strecken mit dem Wing-Foil-Board. Und da hatten wir beide uns überlegt, das müssten wir eigentlich mal machen.
Was sind konkrete Ziele und Erwartungen, welche ihr beim Baltic Crossing habt?
Mario: Das Ziel ist es, mit dem Wingfoil nach Dänemark zu kommen und zurück an einem Tag. Wir wollen auch zeigen, dass man entspannt mit dem Elektroauto nach Dänemark fahren kann.
Michael: Mario und ich haben eigentlich immer das Ziel, auf eine entspannte Art zu zeigen, wie locker das heutzutage schon mit der E-Mobilität geht, da es für viele noch ein Buch mit sieben Siegeln ist. Wie oft ich schon ungläubig angeschaut werde nach dem Motto: Du warst mit deinem Auto schonmal in Schweden, wie machst du das mit dem Laden? Außerdem steht das Thema Umweltschutz im Vordergrund. Es ist für uns beide ausgeschlossen, dass bei unseren Aktionen die Umwelt leiden soll.
Was unterscheidet das Baltic Crossing von euren anderen Projekten?
Mario: Es ist einfach eine große Challenge und man muss schauen, ob die Arme halten. Der Sport ist ja auch erst zwei bis zweieinhalb Jahre alt, es gibt zum Beispiel noch gar kein Long-Distance-Material. Wir haben einen Standard-Wing und ein normales Foil, was auch schon High-Tech ist, aber wahrscheinlich wird man in fünf Jahren sagen „mit dem normalen Freeride-Gear seid ihr darüber“?
Michael: Für mich ist es eine enorme Herausforderung, weil ich gar nicht einschätzen kann, wie das körperlich durchzuhalten ist. Ich bin noch meistens auf dem SUP und da kenn ich mich ziemlich gut und weiß wo meine Grenze ist. Beim Wingfoilen weiß ich es nicht unbedingt.
Wir unterstützen das Projekt „Baltic Crossing“ gern und berichten zum Event auf unseren Social-Media-Kanälen.
Weitere Infos zur genauen Startzeit sowie einem Live-Tracker und mehr gibt es außerdem auf der offiziellen Projektwebsite unter www.baltic-crossing.com