- Küstenkraftwerk
Das Küstenkraftwerk sichert mit seiner Leistungsfähigkeit die zuverlässige Wärme- und Stromversorgung in der Landeshauptstadt. Grundlage zur Wirtschaftlichkeit des Kraftwerks ist die Kraft-Wärme-Kopplung. Sie trägt zu einem hohen Wirkungsgrad bei: 45 Prozent thermisch und 45 Prozent elektrisch, sowie einer effizienten Primärenergienutzung von über 90 Prozent. Durch die umweltschonenden Eigenschaften des Energieträgers Erdgas wird die neue Anlage über 70 Prozent weniger Kohlendioxid ausstoßen als das einstige Gemeinschaftskraftwerk.
- Heizkraftwerk Humboldtstraße
Nach mehreren umfangreichen Modernisierungen nimmt das Heizkraftwerk Humboldtstraße einen zentralen Platz in der Kieler Energieversorgung ein. Nach dem Küstenkraftwerk ist es mit einer Stromerzeugungsleistung von 21 Megawatt das zweitgrößte Kieler Kraftwerk.
Es stand bereits zweimal für eine neue Ära der Energieversorgung: Mit ihm starteten die Stadtwerke 1901 die Stromversorgung, und bereits sechs Jahre später versorgte es zwei Schulen mit der ersten Kieler Fernwärme.
- Fernwärmetunnel
Damit die Fernwärme vom Küstenkraftwerk auch westlich der Förde gut ankommt, haben wir den kürzesten Weg gewählt – und einen Tunnel unter der Kieler Förde gegraben. 1.368 Meter lang, bis zu fünf Meter im Durchmesser, bis zu 38,3 Meter tief unterhalb des Wasserspiegels. Der Sinn: Der Tunnel sichert den schnellstmöglichen Energietransfer und damit den geringsten Energieverlust.
In dem begehbaren Tunnel strömt durch eine dicke, gut isolierte Röhre das bis zu 130 Grad heiße Fernwärme-Heizwasser in Richtung Westufer. Nach Gebrauch auf 50 Grad abgekühlt, kommt es dann durch eine zweite Röhre im Tunnel wieder zurück, um dort wieder aufgeheizt und von neuem auf die Reise geschickt zu werden.
- Müllheizkraftwerk
Seit 1975 entsorgt die Müllverbrennungsanlage Haus- und Gewerbemüll aus Kiel und dem Umland. Die MVK, die Müllverbrennung Kiel GmbH & Co. KG, liefert den Stadtwerken Kiel ungefähr 30 Megawatt für das Fernwärme-System. Eine elektrische Leistung von ca. 5,8 Megawatt wird in das Stromnetz gespeist. Seit 1998 ist die Anlage nicht mehr im Besitz der Stadtwerke.
In Müll steckt jede Menge Energie. Und die lassen die Stadtwerke Kiel ungern ungenutzt. Die bei der Müllverbrennung frei werdende Wärme wird schon lange sowohl zur Stromerzeugung als auch zur Einspeisung in das Fernwärmenetz verwendet.
Damit die Luft über Kiel auch weiterhin klar bleibt und der Müll noch besser eingesetzt werden kann, ist die Kieler Müllverbrennungsanlage am Theodor-Heuss-Ring Mitte der 90er Jahre zum hocheffizienten Müllheizkraftwerk ausgebaut worden. Mit dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung wird die Energie optimal genutzt – sicherlich eine der besten Arten, mit Müll umzugehen.
Angenehmer Nebeneffekt: Die Abfälle werden zu kleinen, leichter deponierbaren Restrückständen verbrannt. Und modernste Filtertechnologien sorgen dafür, dass die Abgase möglichst frei von Schadstoffen sind.
- Spitzenheizwerke
Zu Normalverbrauchszeiten garantiert das Küstenkraftwerk problemlos die Fernwärmeversorgung. Für die ganz besonders kalten Tage haben die Stadtwerke Kiel ein paar Spitzenlastwerke in Reserve. Und die gehen im Bedarfsfall ganz schnell ans Netz – ferngesteuert und (fast) vollautomatisch. Zentral von unserer Fernwärme-Leitwarte aus, einer der modernsten in Europa.
Die Spitzenlastwerke sind über das ganze Stadtgebiet verteilt: Das Heizwerk Nord befindet sich auf dem Gelände des früheren Heizkraftwerks Wik. In Mettenhof steht das Heizwerk West und auf dem ehemaligen Gelände des GKK das Heizwerk Ost.