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Die Zukunft der Kieler Energieversorgung

Mit dem Küstenkraftwerk setzen wir neue Maßstäbe für Flexibilität, Effizienz und Nachhaltigkeit.

26. Oktober 2023

Heizperiode startet: Stadtwerke Kiel halten an Risikobewertung für Gasmangellage fest

Die Heizperiode startet, und die Gasspeicher sind fast vollständig gefüllt. Doch trotz stabiler Gasversorgung in Deutschland verbleiben weiterhin Restrisiken für eine Gasmangellage im Winter. Unter anderem ein langer und kalter Winter, der die Speicher schnell leeren würde. Daher bleibt ein sparsamer Energieverbrauch weiterhin wichtig. Und dies sowohl bei Gas und Fernwärme als auch beim Strom.

„Die Gasmengen, die seit vergangenem Jahr durch den Lieferstopp über Nord-Stream 1 fehlen, müssen anderweitig beschafft werden. Unter anderem fließt seitdem mehr Gas aus Norwegen, Belgien und den Niederlanden durch Pipelines nach Deutschland. Hinzu kommen weitere Mengen über die neuen LNG-Terminals in der Nord- und Ostsee. Da durch den Lieferstopp jedoch erhebliche russische Gasmengen ausgeglichen werden müssen, ändern wir an unserer Risikobewertung für eine Gasmangellage nichts. Es herrscht unter gewissen Rahmenbedingungen weiterhin die Gefahr einer Unterversorgung. Deshalb gilt auch noch immer die Alarmstufe in Deutschland“, teilt Dr. Teupen, Vorstand Technik und Personal der Stadtwerke Kiel AG, mit.

Die Gasversorgung in Deutschland ist aktuell stabil und die Versorgungssicherheit derzeit gewährleistet. Unter anderem liegt der bundesweite Speicherfüllstand bei über 98 Prozent. Damit ist das Ziel, zum 1. November die Speicher zu 95 Prozent zu füllen, frühzeitig erreicht.

Gleichzeitig verfügt die Bundesrepublik Deutschland gegenüber dem Vorjahr über zusätzliche LNG-Kapazitäten. Somit sehen die Kieler Stadtwerke für den kommenden Winter eine leichte Entspannung gegenüber dem letzten Jahr – dennoch verbleiben Restrisiken. Unter anderem nennt Dr. Teupen hier einen möglichen sehr kalten und langen Winter, der die Speicher schnell leeren würde. Oder auch weitere Ausfälle von Lieferungen, wie aktuell die ungeplante Außerbetriebnahme der Pipeline Baltic Connector zwischen Estland und Finnland aufgrund einer möglichen Sabotage oder auch der Stopp russischer Gaslieferungen durch die Ukraine Richtung Osteuropa. In der letztgenannten Situation bestünde die Verpflichtung Westeuropas die osteuropäischen Länder mit Gaslieferungen beispielsweise aus den Erdgasspeichern zu unterstützen.

Auch unabhängig der Energiekrise – Energie sparen stets wichtig

„Ein sparsamer Energieverbrauch bleibt weiterhin wichtig. Und dies sowohl bei Gas und Fernwärme als auch beim Strom. Denn der kommende Energieverbrauch hat sowohl Einfluss auf das Risiko einer Gasmangellage als auch auf die Preisentwicklung an den Märkten. Hier zählt Angebot und Nachfrage – und ein bundesweit sparsames Verhalten kann sprunghafte Preissteigerungen an den Börsen zumindest abfedern“, so Teupen weiter.

Frank Meier, Vorstand der Stadtwerke Kiel, hält zusätzlich fest: „In der aktuellen Situation schützt uns das gemeinsame Energiesparen nicht nur vor einer Gasmangellage, sondern hilft langfristig dem Klimaschutz und entlastet den eigenen Geldbeutel. Insbesondere auch aufgrund der Diskussion, dass die Mehrwertsteuer zum Jahreswechsel wieder auf 19 Prozent erhöht werden soll. Dies wird zu einer Erhöhung der Preise führen. Und gerade in der Heizperiode können die Kosten durch Energiesparen reduziert werden.“

Denn in der Regel verbrauchen die Menschen in den Wintermonaten, also ab Oktober bis Ende März, um die 75 Prozent des jährlichen Erdgasbedarfs im Haushalt. Deshalb ist hier der Einfluss des Energiesparens am größten. So trägt das Senken der Raumtemperatur um 1 Grad zur Reduzierung des Energieeinsatzes um 6 Prozent bei.

Ein Mittel, um Energie und somit auch Kosten zu sparen, ist beispielsweise das kürzere Duschen. 15 Prozent der Energie verbrauchen deutsche Haushalte jährlich, um Wasser für das Duschen zu erwärmen. Reduzieren Haushalte die Duschdauer um die Hälfte, sparen sie direkt 50 Prozent der Energie und schonen den Geldbeutel. Doch dies macht nur einen kleinen Teil der Energiekosten aus. Mit über 70 Prozent entfällt der größte Teil auf das Heizen. Auch hier können kleine Maßnahmen eine große Wirkung entfalten.

Zahlreiche Tipps veröffentlichen die Stadtwerke Kiel auf ihrer Aktionsseite www.energie-sparen-jetzt.sh.

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