Energiekrise: Stadtwerke Kiel müssen gestiegene Strombörsenpreise weitergeben
Nachdem die Stadtwerke Kiel die stetig gestiegenen Strompreise an den Energiebörsen in diesem Jahr noch abfedern konnten, muss der Energieversorger zum 1. November die Endkundenpreise für Strom erhöhen. Der Arbeitspreis der Grundversorgung für Bestandskunden steigt von 25,55 Cent pro Kilowattstunde (ct/kWh) um 12,94 ct/kWh auf 38,49 ct/kWh brutto. Der Grundpreis bleibt unverändert. Für einen durchschnittlichen Haushaltskunden mit einem Jahresverbrauch von 2.300 Kilowattstunden bedeutet dies eine Mehrbelastung von 24,80 Euro pro Monat.„An den Energiebörsen gibt es für die Strom- und Erdgaspreise seit Jahresbeginn nur einen Weg: nach oben. Die hohen Strombörsenpreise sind die Folge der gestiegenen Gaspreise, unter anderem aufgrund der massiv reduzierten Erdgaslieferungen Russlands“, erklärt Frank Meier, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Kiel, die nun anstehende Preisanpassung.
Zuvor konnte das Unternehmen den Strompreis zum 1. Januar und 1. Juli für ihre Kundinnen und Kunden senken. Nun schlagen die massiv gestiegenen Strombörsenpreise auch bei der Energiebeschaffung der Stadtwerke Kiel durch. Bereits zum Ende des vergangenen Jahres waren die Börsenpreise auf Allzeithoch. Da die Corona-Pandemie abflachte und die Wirtschaft massiv wieder anzog, stieg der weltweite Energiehunger und sorgte für rasant steigende Beschaffungskosten. Die seit Monaten reduzierten Erdgaslieferungen Russlands sorgten danach für ständig steigende Rekordpreise an den Energiemärkten. Nicht nur die Nervosität an den Energiemärkten lassen die Strombörsenpreise klettern. Gaskraftwerke sind derzeit essenziell im deutschen Strommix notwendig und bestimmen somit maßgeblich den Börsenpreis.
„Wir haben im Laufe des Jahres schon intensiv darauf hingewiesen, dass die Energiepreise steigen werden. Unter anderem haben wir auch empfohlen, den monatlichen Abschlag im Zuge der Strompreissenkung zum 1. Juli nicht zu reduzieren. So konnte schon eine finanzielle Reserve aufgebaut werden“, so Meier.
Ein Durchschnittshaushalt mit einem jährlichen Stromverbrauch von 2.300 Kilowattstunden zahlt zukünftig statt 688 Euro pro Jahr nun 986 Euro. Um diese gestiegenen Energiekosten abzudämpfen, empfehlen die Stadtwerke Kiel auf den Stromverbrauch zu achten. Darüber hinaus spielt auch das Energiesparen beim Heizen und der Warmwasseraufbereitung eine große Rolle. Haushalte können mit einfachen und wirkungsvollen Maßnahmen Kosten sparen und den Energieverbrauch senken. Zahlreiche Tipps haben die Stadtwerke Kiel unter www.energie-sparen-jetzt.sh zusammengestellt und erweitern diese regelmäßig.
„In diesem Zuge weisen wir darauf hin, dass das Heizen mit Strom etwa das Dreifache gegenüber dem Heizen mit Gas kostet. Darüber hinaus sind Heizlüfter auch nicht für den Dauereinsatz gedacht“, erläutert Meier weiter.
Die Neufassung des Energiewirtschaftsgesetzes legt fest, dass es je Grundversorgungsgebiet künftig lediglich einen Grundversorgungstarif geben soll. Diese Regelung setzen die Stadtwerke Kiel im Zuge Preisanpassung zum 1. November 2022 um. Der neue Arbeitspreis im Grundversorgungstarif für Bestandskunden gilt ab 1. November dann ebenfalls für Neukunden.