Deutschlandspiel sorgt für taktische Spülverlagerung beim Toilettengang
Zwar war Spanien gestern Spielverderber – trotzdem blieben die Stadtwerke Kiel auch unter starkem Druck zuverlässige Spülmacher. Denn in der Halbzeitpause des Viertelfinalspiels von Deutschland gegen Spanien erreichte die Wasserabgabe sprunghaft einen Tages-Spitzenwert. Die Spülanalyse der Kieler Stadtwerke zeigt, dass nach Pfiff zur Pause wahrscheinlich viele in der Landeshauptstadt und den angrenzenden Gemeinden zeitgleich die Toilette aufgesucht haben. Hierdurch stieg der Wasserverbrauch ab 18:47 Uhr rasch von 34.590 auf 51.888 Liter pro Minute um 18:50 Uhr.„Diese taktische Spülverlagerung erleben wir häufiger, unter anderem bei solch spannenden Fußballspielen. Denn viele warten mit dem Toilettengang bis zum Halbzeitpfiff. Und am Ende folgt die Spülung – und das tausendfach. Dann sind wir selbstverständlich die Spülmacher und liefern jederzeit zuverlässig unser Wasser. Auch wenn der Wasserverbrauch auf Knopfdruck in der Halbzeitpause innerhalb von drei Minuten um 50 Prozent ansteigt, sind wir keine Spülverderber“, teilt Sönke Schuster, Sprecher der Stadtwerke Kiel AG, mit.
Die nächste Spülspitze mit 45.450 Litern pro Minute folgte um 19:56 Uhr mit Abpfiff nach den regulären 90 Minuten beim Stand von 1:1. Hier verdoppelte sich die Wasserabgabe sogar fast von 23.880 Litern pro Minute. Eine weitere Spitze bemerkte der Energieversorger zur Halbzeit der Verlängerung um 20:17 Uhr. Hier stieg der Wasserverbrauch von 22.660 um 20:14 Uhr auf 34.630 Liter pro Minute. Bis zum Abpfiff des Spiels fiel die Abgabe noch einmal ab, um sich im Anschluss dann wieder auf einem normalen Niveau einzupendeln.
„Das zweite Viertelfinale sorgte nicht mehr für solch starke Ausschläge“, berichtet Schuster.
Das Versorgungsunternehmen gewährleistet die Wasserversorgung für rund 330.000 Menschen in der Region mit vier Wasserwerken und sechs Trinkwasserspeichern. Mit den zusätzlichen Behältern gleicht das Unternehmen die Differenz zwischen den in den Werken geförderten und der im Netz benötigten Wassermenge während der Verbrauchsspitzen aus. Die Kieler Stadtwerke verteilen das Wasser über ein 1.774 Kilometer langes Leitungsnetz in das 235 Quadratkilometer große Versorgungsgebiet.
„Vieles läuft dabei automatisch. Doch auch unsere Experten in der Leitwarte, die rund um die Uhr besetzt ist, sorgen bei hohen Anforderungen für ein reibungsloses Geschäft“, so Schuster abschließend.